Erfinder

Prof. Dr. Gerhard Behrendt – Chemiker, Umweltpolitiker und Entwickler innovativer Beschichtungstechnologien

Geboren am 11. November 1943 in Wismar, hat Prof. Dr. Gerhard Behrendt über Jahrzehnte hinweg die Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Umweltpolitik geprägt. Nach dem Abitur in Dessau begann er 1962 ein Chemiestudium an der Humboldt-Universität zu Berlin, das er 1967 erfolgreich abschloss. Früh spezialisierte er sich auf Polymerchemie und promovierte 1971 am Zentralinstitut für Organische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR.

In den folgenden Jahren arbeitete er unter anderem am Institut für Hochpolymere und am Institut für Molekularbiologie, wo er sich intensiv mit Syntheseprozessen und Nachweismethoden biologischer Substanzen beschäftigte – ein Forschungsfeld, das später zur Entwicklung biocidfreier Unterwasserbeschichtungen entscheidend beitrug.

Während der politischen Umbrüche in der DDR engagierte sich Behrendt ab 1989 für die sozialdemokratische Bewegung und übernahm 1990 die Rolle des Staatssekretärs im Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit der letzten DDR-Regierung unter Lothar de Maizière. Seine Amtszeit war geprägt von den Herausforderungen der ökologischen Übergangsphase.

Nach der Wiedervereinigung widmete er sich der Bewertung und Sanierung industrieller Altlasten und übernahm später eine Professur an der Technischen Hochschule Wildau. Von 2010 bis 2014 beriet er das Land Brandenburg als Mitglied im Beirat für Nachhaltige Entwicklung.

Sein wissenschaftliches Know-how, seine politische Erfahrung und sein Engagement für eine schadstofffreie Umwelt machen ihn zu einem Pionier nachhaltiger Technologien – unter anderem als Ideengeber biocidfreier Unterwasserbeschichtungssysteme.